In der heutigen digitalisierten Arbeitswelt haben sich die Recruiting-Prozesse stark verändert. Bewerber haben mehr Möglichkeiten als je zuvor, sich über potenzielle Arbeitgeber zu informieren und online zu präsentieren. Doch es gibt ein Phänomen, das in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten ist und sowohl Bewerber als auch Unternehmen vor große Herausforderungen stellt: das Ghosting von Bewerbern. In diesem Blogbeitrag werden wir genauer untersuchen, was Ghosting bedeutet, warum es passiert und welche Auswirkungen es für beide Seiten hat. Außerdem geben wir wertvolle Praxistipps, wie sich das Ghosting von Bewerbern verhindern lässt.
Ghosting ist ein Begriff, der ursprünglich aus dem Bereich des Online-Datings stammt und beschreibt, wenn eine Person plötzlich und ohne jegliche Erklärung den Kontakt abbricht und nicht mehr antwortet. Im Kontext von Bewerbungen bedeutet Ghosting, dass Bewerber während des Bewerbungsprozesses oder sogar nach einer mündlichen oder schriftlichen Jobzusage den Kontakt zum Unternehmen abbrechen und sich nicht mehr melden. Es kann auch vorkommen, dass Bewerber einfach nicht zu vereinbarten Terminen erscheinen, ohne eine Absage zu geben.
Warum passiert Ghosting von Bewerbern?
Ein möglicher Grund für Ghosting durch Bewerber ist mangelnde Kommunikation seitens der Unternehmen. Wenn der Bewerber nach einem Vorstellungsgespräch keine Rückmeldung erhält oder keine klaren Informationen zum weiteren Bewerbungsprozess bekommt, kann das dazu führen, dass er sich nicht mehr bemüht, den Kontakt aufrechtzuerhalten. Er denkt sich: „Das Unternehmen meldet sich nicht, also wieso soll ich mich melden?!“ Ein weiterer Grund für Ghosting könnte sein, dass der Bewerber sich für ein anderes Jobangebot entschieden hat und nicht die Zeit oder den Mut aufbringt, dies dem Unternehmen mitzuteilen. Eventuell hat er Angst davor, sich gegenüber dem Unternehmen für seine Entscheidung rechtfertigen zu müssen und wählt den einfacheren Weg, indem er den Kontakt kommentarlos abbricht und nicht mehr antwortet.
Was sind die Auswirkungen für Unternehmen?
Ghosting stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, schließlich kostet es viel Zeit und Ressourcen, geeignete Kandidaten zu finden und den Bewerbungsprozess durchzuführen. Wenn geeignete Bewerber ohne Vorwarnung den Kontakt abbrechen und das Unternehmen ghosten, bei dem sie sich beworben haben, führt dies zu Verzögerungen im Einstellungsprozess und kann die Produktivität des gesamten Teams beeinträchtigen. Darüber hinaus kann Ghosting das Image des Unternehmens als Arbeitgeber schädigen, da es den Eindruck erwecken kann, dass die Organisation unprofessionell oder respektlos mit Bewerbern umgeht.
Wie kann man dem Ghosting entgegenwirken?
Wird man als Unternehmen bereits geghostet, ist es meist aussichtslos, den Kontakt zu den Bewerbern wieder herstellen zu wollen, und allein sich darum zu bemühen verlangt enorm viel Aufwand. Deshalb setzen die wirksamsten Maßnahmen gegen das Ghosting von Bewerbern bereits im Vorfeld an und stellen die Bedürfnisse und Erwartungen der Bewerber ins Zentrum:
- Transparente Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass Sie während des Bewerbungsprozesses klare Erwartungen und Zeitrahmen kommunizieren. Geben Sie den Bewerbern Informationen über den Ablauf des Auswahlverfahrens, potenzielle Termine für Interviews und Rückmeldungen.
- Schnelle Reaktion: Reagieren Sie zeitnah auf Bewerbungen und halten Sie die Bewerber regelmäßig über den Stand des Auswahlprozesses auf dem Laufenden. Eine prompte Rückmeldung zeigt Ihr Interesse und Engagement.
- Professionelle und positive Candidate Experience: Gestalten Sie den gesamten Bewerbungsprozess angenehm und professionell. Sorgen Sie dafür, dass die Bewerber sich wertgeschätzt und gut betreut fühlen. Bieten Sie klare Informationen über das Unternehmen und die ausgeschriebene Position.
- Follow-up-Kommunikation: Senden Sie den Bewerbern nach Abschluss des Auswahlprozesses eine personalisierte Rückmeldung, unabhängig davon, ob sie für die Stelle ausgewählt wurden oder nicht. Zeigen Sie Wertschätzung für ihre Teilnahme und geben Sie konstruktives Feedback, um eine positive Beziehung aufzubauen.
Blogbeitrag – EffiCon