Kritik „richtig“ ausüben – So geht’s!

Ob als Führungskraft, Geschäftsführer, Teamleiter oder zwischen Mitarbeitern untereinander. Kritik richtig auszuüben, ohne den anderen dabei zu verletzten oder negative Konsequenzen hervorzurufen, ist eine Kunst. Viele unterschätzen, wie wichtig eine angebrachte Argumentation ist und sind dann überrascht über die negativen Konsequenzen wie beispielsweise einer Kündigung.

 

1. Das Ziel

Zunächst ist zu sagen, dass Kritik unerlässlich für eine stetige Verbesserung im Unternehmen, in Prozessen oder einfach in der Zusammenarbeit ist. Jedoch sollte das Ziel einer konstruktiven Kritik die Problemlösung sein. Dabei sollten beide Parteien das Problem verstehen können, um im Anschluss eine Strategie zur Lösung zu erarbeiten. Durch ein „Wir-Gefühl“ kommt es zu keiner Ausgrenzung der kritisierten Person, und sie fühlt sich trotz der Kritik wertgeschätzt.

2. Der Zeitpunkt

Damit ein sachliches Gespräch geführt werden kann, ist eine ruhige Atmosphäre entscheidend. Daher sollte ein Termin vereinbart werden, bei dem ungestört das Gespräch durchgeführt werden kann und keiner gestresst zwischen den Türen darauf angesprochen wird. Empfehlenswert ist zudem ein Vier-Augen-Gespräch und keine Unterhaltung vor dem gesamten Team.

3. Der Einstieg

Bevor das Problem angesprochen wird, ist es stets sinnvoll, das Gespräch positiv beispielsweiße mit Lob zu beginnen. Damit wird bei dem Gesprächspartner zunächst eine positive Atmosphäre geschaffen und es wird nicht nur Kritik geäußert. Nur Kritik kann im Gegenzug eine schlechte Stimmung erzeugen und das Gefühl vermitteln, dass alles falsch gemacht wird. Daher sollten Vorgesetzte auch regelmäßig bei guter Arbeit Lob aussprechen.

4. Die Körpersprache

Mit der Körpersprache kann ebenfalls eine positive Wirkung bei dem Gegenüber erreicht werden. Verschränkte Arme, kein Blickkontakt oder ein lauter Ton führen nicht zur Problemlösung, sondern schüren nur Angst und Frustration. Sprechen Sie in einem ruhigen Ton das Problem an und zeigen sie ihrem gegenüber, dass Sie es mit ihm gemeinsam lösen wollen.

5. Die Formulierung

Die Formulierung ist ein weiterer wichtiger Baustein zur gemeinsamen Problemlösung. Dabei sollten Zitate von anderen Personen oder Vorwürfe vermieden werden und Ich-Botschaften als Schlüssel zum Erfolg zur Anwendung kommen. Passende Formulierungen sind beispielsweise, „Ich habe das Gefühl, dass …“; „Ich habe miterlebt, wie du in der Situation überfordert warst …“ oder „Aus meiner Sichtweise wirkt es, als ob …“.

6. Das Miteinander

Zu guter Letzt ist der entscheidende Baustein die Kommunikation miteinander und die Einbeziehung beider Sichtweisen. Nachdem das Problem angesprochen wurde, muss der beteiligten Person auch eine Argumentation aus ihrer Sichtweise eingeräumt werden und wie sie das Problem und die Situation empfindet.

Im Anschluss muss gemeinsam eine Strategie erarbeitet werden, wie das Problem gelöst wird und welche Maßnahmen beider Gesprächspartner dazu notwendig ist.

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